Der alljährliche Geistermonat, in dem „hungrige Geister“ mit Opfer besänftig werden, ist endlich vorbei. – In diesem Jahr schienen die Opfertische an den Strassen Taipei’s grösser als sonst. Hat man mehr Angst vor der Zukunft? Was im Leben wirklich zählt ist die letzte Gewissheit auf wen man sich verlassen kann. Jesus spricht seinen Jüngern zu: “Ich bin euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Mt 28:20). – Diese Worte sind Teil des Missionsauftrags an seine Zeugen, damals gesprochen in eine Situation ohne viel Hoffnung.
Die Missionsgeschichte, auch die Taiwans und die unserer “Gast“- Gemeinde, belegt die Zuverlässigkeit von Gottes Wort und seiner Kraft. Inmitten politischer Wirren baut Gott in Taiwan weiter seine Gemeinde. In diesem Monat finden bei uns wieder Taufen statt.
Familie: Ein Grund warum wir in den letzten Monaten öfters Mühe hatten uns zu melden waren familieninterne Herausfor-derungen. Jonathan erholte sich dann von der durch eine Katzenallergie ausgelösten Asthmaattacke vom April wieder, doch seine lange Zeit schlechten Blutwerte lehrten uns am Gebet dran zu bleiben. Erst Mitte Mai kam Entwarnung: Der Verdacht auf Blutkrebs bestätigte sich nicht. – Das Wechselbad der Gefühle hatte damit endlich ein Ende. Und mit Gottes Hilfe schaffte Jonathan den Notendurchschnitt um in die Gymnasiumsstufe trotzdem. Unsere unterschiedlichen Zeitpläne bescherten uns einen Sommer mit Sonderprogramm. Kurz nach der Teilnahme an der Missionarskonferenz in Taichung anfangs Juli, war zwar Familienurlaub auf der Agenda,
Jonathan und der dt. Teenieclub. Jonathan wird ihn soweit es die Zeit erlaubt auch in diesem Schuljahr weiter besuchen. Die Abschlussfeier des Teenieclubs im Juni war für ihn hart, denn wieder gingen einige seiner guten Freunde „für immer“. Da ist auch die Mögllichkeit per Internet eventuell in Kontakt bleiben zu können nur ein halber

Wie lange die Menge der Schulaufgaben noch Freiraum zur weiteren Teilnahme am Teeneiclub lassen müssen wir noch sehen. Sobald er 11 Jahre alt ist, könnte er samstags event. in eine englischsprachige Teeniegruppe etwas weiter weg gehen.
Jetzt geht er erst einmal stolz mit neuem Schulrucksack vom Opa aus der Schweiz in die 6.Klasse und wer hätte es gedacht, lernt mit grossem Eifer Französisch. – Kein Wunder, denn es gibt für dieses Fach an der deutschen Schule in diesem Jahr ganze 2 Schüler! Das ist ja fast Privatunterrricht! Der Lehrer freut sich jedenfalls über zwei motiverte Schüler...
Aufbau der sendenden Arbeit bei der Partnermission:
Einsatz mit Partnermission in Ostrussland. Am Ende hat es doch noch geklappt: anfangs August ging Alain als Vertreter der Partnermission zu einem Einsatz unter chinesische Immigranten an die russisch-chinesische Grenze bei Khabarovsk und Blagoveshenck (im Bild unsere russischen Partner in B., links davon zwei Taiwanesen). Beide Städte liegen 830 km voneinander entfernt. Mit Hilfe der Transsibirischen Eisenbahn überbrücketen wir diese Distanz innerhalb einer Nacht, dabei konnten wir während der 14 stündigen Fahrt vor dem Eindunkeln noch etwas von der schönen russischen Tundra sehen. Das Ergebnis der Auswertung: Wir brauchen für die zehntausenden von chinesischen Immigranten dringend 2 chinesische Pastorenehepaare, und aus Gründen der kulturellen Nähe zu den Chinesen der VR, Leute aus Taiwan., wenn es geht.
Kurz-Nachrichten aus dem Dienst der Mobilisierung:
10. Jugend-Missionskonferenz von CEF. TECC (Taiwan Expatriate Caring Committe) war als Neuling unter den misssio-narischen Gruppen erstmals zur Teilnahme eingeladen. Die-ser missionarische Dienst an 400000 nichtchinesischen Gast-arbeitern (Thai, Filipinos, Indonesier, Japaner, Vietnamesen) und rd 147,000 eingeheirateten Südostasiaten birgt sehr viel Wachstumspotential.
Bei den Vietnamesen haben wir noch keinen vietnamesisch-sprachigen Pastor. Deshalb haben wir für diese Volksgruppe in den letzten Monaten verstärkt am Aufbau eines evangelisti-schen Dienstes gearbeitet. Dazu gehört der Druck von guter evangelistischer Literatur, einem vietnamesisch-chinesischen Markusevangelium und dem Jesus Film in VCD Form.
Die Vietnam Mission e.V. von Hagen schickte im Juni einen Bruder nach Asien, um die Situation der Vietnamesen zu er-kundigen. Er stellte fest, dass die Vietnamesen als Gastarbei-ter in Taiwan weltweit am stärksten vertreten sind und sich deshalb ein missioanrisch stärkers Engagement mit Unterstüt-zung vom Ausland lohnen würde.

Aus „unserer“ Gemeinde in Taipei: Die Vorbereitung einer zweiten Gemeindegründung wird uns in den kommenden Monaten in Atem halten. Unser Hauskreis braucht eine Neu-ausrichtung. In welche Richtung soll es weiterhgehen?
CCEA (Chinese Christian Evangelistic Association), Global Mission Center (CCGMC). Endlich steigt die Zahl der unterstützten nationalen Missionare auf gut 2570 Missionare monatlich an! Viele dieser “armen” Missionare” in 2. bzw. 3. Welt Ländern wie Indien, Pakistan, Bangladesh, etc. verrichten unter unerreichten Volksgruppen einen hervor-ragenden Dienst. Auch sie allerdings brauchen Geld zum Leben (25.-US$ pro Monat). Da können taiwanesische Gemeinden mithelfen.
Theolog. Seminar Taosheng. „Können Sie aushelfen?“ , klang es durch das Telefon. Der Leiter vom theolog. Seminar Taosheng Dr. Hong, war in Sorge. Ein anderer Dozent hatte eben kurz vor Unterrichtsbeginn abgesagt. Eigentlich braucht sich Alain nicht über Mangel an Arbeit beklagen. Doch schon mehrmals waren durch solche Konstellationen Kontakte für den weiteren Dienst entstanden und so sagte er trotzdem zu, 2 Doktoranden, 3 M.A. und 3 B.A. Studenten im Fach Missionswissenschaft zu unterrichten.
F.E.C.C. (Friends of European Christian Committee) Hier gibt es die erfreuliche Nachricht, dass das damalige Team-mitglied beim Einsatz unter Chinesen in Paris und Spanien, Dr. Wang, zum Leiter des ersten theologischen Seminars für Chinesen von Europa berufen wurde und von Taiwan nach Barcelona umgezogen ist. Ebenso hat Pastor Hu eine Berufung an die christliche internationale Gemeinde in Wien angenommen und die Entwicklung eines Dienstes unter Chi-nesen in Zentraleuropa inzwischen auch angepackt.
Unsere Gebetsanliegen: (F=Fürbitte, D=Dank)
(D) Für die gimpflich verlaufene Verbrennung an Ritas Hand!
(D) Für Jonathans guter Schulanfang in der 6. Kl.
(D) Für den gelungenen Druck der ersten 15,000 vietn. Traktate
(D) Für die neuen Kontakte durch die Chorarbeit
(F) Weitere schnelle Genesung der schweren Verbrennungen
(F) Die Vorbereitung einer vietn. Evangelisation im November
(F) „Frischen Geist“ und guten einen Neuanfang im Hauskreis
Auch diesen Mal recht herzlichen Dank für alle Verbundenheit im weltweiten Dienst und jedes Zeichen eueres Vertrauens.
Alain, Rita und Jonathan Haudenschild