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Nach dem gemeinsamen Zeugnis der vier kanonischen Evangelien war Johannes
einer der zwölf Apostel,
die Jesus erwählt hatte und gehörte zusammen mit Simon Petrus und Jakobus "dem Älteren" zum engsten Kreis der Jünger, der nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte und des Apostels Paulus auch in
der jungen Kirche weiter eine besondere Rolle spielte.
DIE APOSTEL IN MISSION |
Johannes, Theologe & Seelsorger |
1. Hintergrund:
Der Apostel Johannes war gebürtig von Bethsaida in Galiläa
und der Sohn des Fischers Zebedäus (Mk 1, 19-21). Er war der Bruder des Jakobus,
des Älteren; beide waren beruflich Fischer am See Genezareth und arbeiteten mit
Andreas und Petrus zusammen. Sie bekamen
von Jesus den aramäischen Beinamen Boanerges, was im Markusevangelium mit "Donnersöhne" übersetzt wird (Mk 3,17), entweder wegen ihres starken Feuereifers (vgl. Lk 9,54 und Off 6,10;Mk 9,38) oder wegen ihrer gewaltig
erschütternden Rede, die wie Donner in die Herzen dringen würde (vgl Ps 68,34; Off 10,3). Der Name ihrer Mutter soll der christlichen Tradition zufolge
Salome gewesen sein. Aus Mt
27,56 und Mk 15,40 geht hervor, dass „Salome“ die „Mutter der Söhne Zebedäi“ gewesen sein soll. Johannes war offensichtlich einer der
frommen Juden, die sich nach der Ankunft des Messias sehnte. Er war einer der
von Jesus berufenen Jünger. Johannes, Petrus und Jakobus waren die drei Jünger, die der Herr
ausgewählt hatte, um mit ihm auf dem Berg der Verklärung und im Garten
Gethsemane zu sein. In der Apostelgeschichte war Johannes bei Petrus, als der
Lahme geheilt wurde, und sie wurden beide ins Gefängnis geworfen. Sie erklärten
freimütig, dass es ihnen unmöglich war, nicht von dem zu reden, was sie gesehen
und gehört hatten.
2. Stellung unter den Aposteln
Zusammen mit Petrus
besuchte er die Samariter, welche das Wort angenommen hatten, das von Philippus
gepredigt worden war, und durch das Auflegen ihrer Hände empfingen diese den
Heiligen Geist (Apg 8). Im um das Jahr 49 entstandenen Galaterbrief wird Johannes
als einer der drei „Säulen“ der jungen Kirche oder der Jerusalemer Gemeinde erwähnt.
Er war einer der Apostel in Jerusalem,
welche Paulus und Barnabas, als diese dorthin kamen, die rechte Hand der
Gemeinschaft gaben, damit sie zu den Heiden gingen ( Gal 8). In der historisch kritischen Exegese werden der Apostel Johannes und der Evangelist des Johannesevangeliums meist
als zwei verschiedene Personen identifiziert, die sich darüber hinaus auch vom
Verfasser der Offenbarung des Johannes unterscheiden. Die altkirchliche
Tradition erkennt dagegen Johannes als ein und dieselbe Person an, die sich nach Off 1,9-11 auf der Insel Patmos aufgehalten habe und erst in sehr hohem Alter, (vermutlich ca um das Jahr 97 n.
Chr.) als Bischof von Kleinasien in der Verbannung gestorben sei.
3. Gründung von Missionsgemeinden, -kirchen
3. Gründung von Missionsgemeinden, -kirchen
Nach Schnabel ist die Gründung der Gemeinden Smyrna, Pergamon,
Smyrna, Sardis, Laodicea Philadelphia, und Ephesus im letzten Drittel des 1. Jhd.
gesichert.[1] Einige Kirchen wurden in
dieser Zeit noch von Aposteln und ihren direkten Schülern geleitet, zum Beispiel die Gemeinde in Jerusalem von Jakobus, dem Gerechten, die Gemeinde in Ephesus vom Apostel Johannes und die
Gemeinde in Alexandria
von Johannes Markus.
Zeugnisse wie etwa die Erscheinungen des Auferstandenen in Galiläa (Mk 14,28;
Mk 16,7) führen dazu, dass Theologen wie Norbert Box über sehr
frühe christliche Gemeinden spekulieren, die es möglicherweise schon vor der
Kreuzigung außerhalb Jerusalems gegeben habe, das "Urchristentum"
also nicht als eine urchristliche Gemeinde in Jerusalem gedacht werden dürfe,
von der allein aus die spätere Entwicklung eingesetzt habe.[2] später auf die Insel Patmos
verbannt wurde, vermutlich unter dem Kaiser Domitian. Es ist nicht mit
Sicherheit bekannt, welcher dieser Kaiser ihn dorthin bringen ließ und zu
welchem Zeitpunkt. Es gilt jedoch als gesichert, dass er die in der Offenbarung
berichteten Erscheinungen hatte. Er schrieb entweder davor oder danach auch das
Evangelium mit seinem Namen und die drei Johannes Briefe, welche nach
allgemeinem Urteil wohl später als die anderen drei Evangelien und den anderen
Briefen geschrieben worden sind. Johannes nennt sich in seinem Evangelium
mehrmals den „Jünger, den Jesus liebte". Beim letzten Passah lag er an der
Brust des Herrn Jesus, und am Kreuz befahl der Herr Jesus seine Mutter der
Fürsorge dieses Jüngers an. Johannes erfüllte als
einziger alle Martyrien überlebender Jünger im hohen Alter bis an sein
Lebensende die Rolle des Bischofs dieser Gemeinden. Das tat er auch dann noch als
er schon in Patmos in der Verbannung lebte.
4. Das Zeugnis der Kirchenväter
4. Das Zeugnis der Kirchenväter
Justin der Märtyrer berichtet Mitte des 2. Jahrhunderts von „Johannes, einem
der Apostel“ als einem Zeugen, der „bei uns“ – d. h. in Ephesus– gelebt habe.[3] Es gibt
keinen Hinweis auf einen Märtyrer -Tod,
wie er bei allen anderen aus dem Kreis der Zwölf in Heiligenlegenden
überliefert wird. Der aus Kleinasien stammende Irenäus von Lyon (2. Jhd.) spricht an vielen Stellen vom Apostel Johannes. Nach
Irenäus ist der Apostel auch der Verfasser des Johannesevangeliums, welches in
Ephesus entstanden sei.[4] Nach Irenäus ist der Apostel auch der Verfasser des Johannesevangeliums, welches in Ephesus entstanden sei. Johannes habe dort noch bis in die Regierungszeit von Trajan – er amtierte
98–117 n. Chr. – gelebt. [5] Nach
einer Aussage des Kirchenhistorikers Eusebius von Caesarea aus dem 3./4. Jahrhundert soll er auch in Ephesus
begraben worden sein an der Seite des Apostels Philippus.[6] Für den
Apostel Johannes als Autor des Johannesevangeliums wurden Andeutungen in Joh 19,35 und Joh 21,24 herangezogen. Auch der Umstand, dass in allen anderen drei
Evangelien Johannes mehrmals namentlich erwähnt wird, jedoch im
Johannesevangelium nie, ist ein Hinweis dafür.
5. Zusammenfassung:
Der Apostel Johannes hat mit seinem theologischen und seelsorgerlichen Beitrag erst in Jerusalem und später von Kleinasien (Ephesus und Patmos) aus massgeblich zur Gründung und Stärkung von christlichen Gemeinden im heidnischen Umfeld mit einer biblischen Theologie beigetragen und damit die Seele des missionarischen Auftrags so gut wie kaum ein anderer Apostel verdeutlicht.
5. Zusammenfassung:
Der Apostel Johannes hat mit seinem theologischen und seelsorgerlichen Beitrag erst in Jerusalem und später von Kleinasien (Ephesus und Patmos) aus massgeblich zur Gründung und Stärkung von christlichen Gemeinden im heidnischen Umfeld mit einer biblischen Theologie beigetragen und damit die Seele des missionarischen Auftrags so gut wie kaum ein anderer Apostel verdeutlicht.
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