Vor einigen Tagen hat uns ein stärkeres Erdbeben aus dem Schlaf von der Stärke 6,5 aus dem Schlaf gerissen. Manche sind sehr erschrocken. Es gab zum Glück keine Erdbebenopfer zu beklagen. Doch jetzt nach dem Erdbeben ist das Vulkan und Schiefergestein Taiwans vielerorts recht lose und es braucht nicht einmal einen ganzen Tag Dauerregen bis es besonders in den Bergen zu massiven Erdrutschen kommt und ganze Dörfer für Tage von der Umwelt abgeschnitten sind. Das ist auch dieses Mal wieder passiert, in einem Fall wurde ein Haus glatt unter der vom Hang herunterrutschenden Erdmasse begraben. Die nach Hilfe schreiende, aus dem Haus rennende Frau kam gerade noch knapp mit dem Leben davon, während ihr 74 jähriger Gemahl und ein jüngerer Herr zu langsam waren und leider den Erdmassen ihren Tod fanden.
Gleichzeitig beschäftigte Kollegin R. ein anderes Problem. Ihr älterer, an Diabetes erkrankter Bruder, dem sie mangels eine Niere vor ein paar Jahren operativ eine von den ihren gegeben hat, sollte sein Bein amputiert bekommen. Wir beide kennen uns von ihrer Zeit bei CCEA sehr gut. Als ich ihr anrief, lief in ihrem Herzen alles gerade Sturm. Sie hatte sich vorgenommen unbedingt die 120 km an das Vorbereitungsgespräch für die Operation von Chiayi nach Taichung zu fahren und brauchte Gebet, auch für ihren Bruder, der Jesus noch nicht in sein Herz eingeladen hatte. Ich wusste, dass sie schon Jahre für ihn betete. - Also warum noch einmal beten? Würde es "nützen" ? Würde Gott dieses Mal mehr Sichtbares bewegen, eine "innere Erschütterung" zur Umkehr verursachen? Äusserlich sprach wenig dafür, im Gegenteil. Durch all die Jahre hatte ihr Bruder seinen Widerstand gegen das Evangelium immer weiter verstärkt. Selbst die Spende der Niere seiner Schwester konnte seine Gefühle zu gar nichts bewegen. Für ihn was das alles nur Familienpflicht, mehr nicht. Die Füsse hatten sich durch Diabetes so entwickelt, dass eine Amputation den Schmerzen gegenüber die bessere Lösung schien. Doch die Kollegin, selbst eine ehemalige Krankenschwester wusste, das war nicht mehr als ein Wunsch und überhaupt keine Lösung. Sie wusste was ihrem Bruder wirklich fehlte und das war der Friede. - Tatsächlich wurde der gestrige Abend eine Wende für ihren Bruder. Als ein Kollege, der Miss R. begleitet hatte dem Bruder von ihr die "Sache mit Jesus" in einfachem Taiwanesisch (noch einmal) erklärte fiel es wie Schuppen vor den Augen und der erkannte, wer er vor Gott wirklich ist und warum er Jesus braucht. Er nahm ihn im Gebet in sein Herz auf. Statt dem steinernen Herz gab Gott ihm ein neues Herz, das anders empfinden konnte. Die Tränen in seinen Augen legten davon ein bewegtes Zeugnis ab. Ihr Bruder war in die Familie Gottes eingetreten! Was für eine super gewaltige Erfahrung! - Nach einem solchen Erlebnis rief Miss R. sofort den für die angesetzte Operation zuständigen Dr. Chang und fragte ihm um einen terminlichen Aufschub für die Operation. Ein Gott, der solche Gebete erhört, so ihr Rückschluss, kann ihren Bruder auch ganz heilen. - Bitte betet mit, dass ihr Bruder sein Bein behalten kann und dass Gott seine Diabetes heilt. Die wichtigste Entscheidung des Lebens war gefallen, inmitten einer sehr problematischen Situation.
Für manche auf Taiwan sind diese Tage bedingt durch die Unwetter mehr als nur problematisch. Ganze Dörfer sind bis jetzt von der Umwelt vollkommen abgeschnitten. Auch für sie könnte diese Zeit in der sie in ihrem beschäftigten Alltag innehalten müssen zu einer Zeit der Umkehr zu einer Begegnung mit dem Allmächtigen werden. Erdbeben sind furchtbar. Beim bisher tödlichsten Erdbeben, das wir am 21 September 1999 in Puli mitbekamen starben rd. 2.400 an seinen Folgen davon über 800 in Puli allein. Sie können als Mahnmal dienen wie schnell und vollkommen unerwartet wie das Beben vor drei Tagen der letzte Moment auf Erden kommen kann. Auch die durch die Unwetter der vergangenen drei Tage insgesamt sechs Todesopfer hatten zuvor wohl keine Ahnung, dass es mit ihnen bald schon so weit sein könnte. - Deshalb verkündigen wir Christus, damit jeder auf Taiwan wie dieser Bruder von Christus, dem Erretter von Tod und dem einzigen Weg zum ewigen Leben (Joh. 14,6) hört, und weiss wozu er hier ist und eine Gemeinde findet. Wo keine da ist gründen wir eine. Aus diesen Gedanken ist auch das neue Gemeindebauprogramm "Vision 119" entstanden. Nicht immer sehen wir unsere Gebet gleich erhört, aber wir wissen, wenn wir nach seinem Willen und sein Reich bitten, so erhört er uns (Joh. 9,31; Mt. 6,33). Das hatten wir gerade wieder erlebt.
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